stage director - metteur en scene - regisseur   Andreas Baesler

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Gespräche der Karmeliterinnen, Städtische Bühnen Münster:


Keine leichte Kost, aber ein großer Erfolg... So grauenhaft diese Handlung klingt, so subtil ist sie... in der münsterschen Inszenierung von Andreas Baesler in Szene gesetzt. Kleine Szenen aus dem Klosteralltag, die mit wenigen Sätzen eine psychologische Tiefe erreichen, wie man sie im Theater nur ganz selten erlebt. Regisseur Andreas Baesler und Bühnenbildner Kaspar Zwimpfer packen das unbekannte, textreiche Stück genau richtig an: Sie erzählen es puristisch schlicht, mit kargen, aber starken Bildern und Gesten. Aufgepfropfte Geschichten oder übertriebene Aktionen würden das Publikum überfordern, doch Baesler findet genau die passende Balance.“

Ruhr Nachrichten


„Der bereits an vielen Bühnen in Nordrhein-Westfalen beschäftigte Regisseur Andreas Baesler siedelt die Oper in der Entstehungszeit der Novelle, also zu Beginn der Dreißigerjahre an und kann damit dem drohenden Nationalsozialismus eine beeindruckende Statur geben. Insgesamt ist dem Regisseur wohl seine bisher stärkste Regiearbeit gelungen mit einem fulminanten Höhepunkt in der Sterbeszene der alten Priorin.“

Das Opernglas


Inder stimmigen, münsterschen Inszenierung von Andreas Baesler beeindruckt vor allem das Bühnenbild von Kaspar Zwimpfer...

Einer der imposantesten Momente der Oper - auch musikalisch - ist die finale Szene, in der die todesbereiten Karmeliterinnen über einem rhyth- mischen Ostinato das Salve Regina anstimmen und das Fallball hörbar niedersaust. Baesler spitzt diesen schauerlichen Moment veristisch zu, lässt Theaterblut die Turmwand herunterrinnen und laut aufplatschen. Wirkungsvoll führt er auch die Demütigung im 8. Bild vor Augen, wo eine aufgebrachte Menschenmenge hinter dem Klausurgitter positioniert Einlass fordert und die Karmeliterinnen in Reih und Glied vor ihrer einfachen Liegestatt sozusagen coram publico von Kommissaren in grauem Zivil aufgefordert werden ihr Habit abzulegen...

Ein Fragen aufwerfendes, rundum stimmig interpretiertes, berührendes Opernerlebnis.“

Online Musik Magazin


Gerade diese Grundgedanken lässt Andreas Baesler in seiner Inszenierung wunderbar zur Geltung kommen, indem er Poulencs Oper genau zu dem macht, was sie sein will: eine Reihe von Szenen, die weniger Handlung befördern, dafür ein großes Maß an Reflexion. Baesler rüttelt nicht mit übertriebener Hektik an der Intensität dieser Debatten, sondern entfaltet ihre Wirkung, in dem er ganz unaufgeregt erzählt und sich auf das Miteinander Reden konzentriert. Einziger Paukenschlag an Baeslers Arbeit ist der Schluss. Da rinnt unaufhaltsam das Blut der Nonnen an einer weißen Wand entlang, wenn sie, ein „Salve Regina“ anstimmend, nach und nach unter dem Fallbeil sterben und ganz am Ende Asche vom Himmel herabregnet - eine zutiefst eindrucksvolle Szene.

Einen mächtigen Verbündeten hat Baesler noch für sein wunderbar zurückgenommenes Regiekonzept: Das ist Poulencs ganz expressive, eindrückliche Musik.“

Opernnetz.de




Der Bettelstudent, Staatstheater Schwerin:


„Andreas Baesler schlägt in seiner neuen Inszenierung ganz überraschende Denkrichtungen ein, die aber in sich schlüssig wirken. Er verlegt die Handlung in das von den deutschen Nationalsozialisten besetzte Krakau um 1940... Und siehe da, ohne auffällig in den Text eingreifen zu müssen, fügt sich die Handlung unter das Konzept des Regisseurs. Allerdings sieht das nicht immer lustig aus, vielmehr bekommen die mit bestechender Genauigkeit inszenierten Bilder drastische Klarheit, beklemmende Assoziationskraft und berührende Tiefe.“

Schweriner Volkszeitung


„Regisseur Andreas Baesler hat sich nicht nur auf die Musik konzentriert, sondern auch aufmerksam das Libretto gelesen. Mit einer raffinierten Idee versetzt er das Publikum ins Jahr 1940: Offiziere in einem imposanten Kinosaal, auf der Leinwand flimmern Szenen aus dem 1936 gedrehten UFA-Film „Der Bettelstudent“ mit einer tanzenden Marika Rökk. Das zwischen Glanz und Düsternis wechselnde Bühnenbild von Hermann Feuchter und die stimmigen Kostüme von Caroline Dohmen stützen die Inszenierung. (...) Um Applaus muss dieser Bettelstudent nicht betteln!“

Ostseezeitung




Der Fliegende Holländer, Städtische Bühnen Münster:


„Es sind faszinierende Bilder, die sich Regisseur Andreas Baesler mit seinem Team (Bühne: Andreas Wilkens, Kostüme: Heike Bromber) für Wagners "Fliegenden Holländer" ausgedacht haben ... Dem über weite Strecken faszinierenden Werk, einem düsteren 'Tatort Containerhafen mit Wagner-Musik', gibt Dirigent Fabrizio Ventura viel Schmackes mit auf den Weg. ... Das Premierenpublikum dankt es mit Ovationen."

Westfälische Nachrichten


„Der Einbruch des Aktuellen in die Inszenierung gelingt ganz am Ende, als sich die Mannschaft des Holländers entpuppt als ein Heer aus Elenden, Verdammten, Entrechteten. Erst sind sie hinter Gittern eingesperrt – bis diese Gitter umgepflügt werden.“

Opernetz.de




Der Freischütz, Staatstheater Braunschweig:


Baesler erzählt die Geschichte um gesellschaftliche Zwänge, Ehrgeiz, Verzweiflung und Liebe mit Ironie und Witz, der ernste Kern bleibt aber dennoch erhalten. Das Publikum spendete langen Applaus nach der zweieinhalbstündigen Aufführung. ...Baesler inszeniert den Opernklassiker mit viel Technik und Ironie: Ein an einem Seil herabstürzender Adler, menschliche Gartenzwerge, ein weißer und ein schwarzer Cowboy symbolisieren Gut und Böse, der Schwefelgeruch von Feuern schwebt in der Arena. Der echte Braunschweiger Löwe, der am Rande der Bühne auf seinem Sockel thront, hat mit einem blinkenden Hirschgeweih eine witzige Nebenrolle. Ebenso die echten Krähen, die krächzend über dem historischen Burgplatz kreisen.“

dpa




Emilia di Liverpool (Donizetti), Staatstheater Nürnberg:


Andreas Baesler hat mit Witz und klugen Regieeinfällen die Geschichte der von Liebeskummer, Trauer und Reue gepeinigten Emilia von allzu großer Banalität der Gefühle und ganz nebenbei ein Genre vom Staub befreit... Das Beeindruckende an der Nürnberger Inszenierung ist, das die genretypische Verknüpfung von ernsten und komischen Elementen überraschend und gut gelingt.“

Mittelbayrische Zeitung


Es spricht für das Inszenierungsteam um Regisseur Andreas Baesler und Bühnenbildner Harald Thor, dass es gar nicht erst den Versuch unternahm, die Angelegenheit von der plausiblen Seite anzugehen und dem Publikum einfach nur zweieinhalb vergnügliche Stunden bereiten will. Und das gelingt auf gesanglich äußerst hohem Niveau und mit einer guten Ladung Komik, die aber nie in Knallchargen-Effekte abgleitet. Für so etwas braucht es allerdings brillante Darsteller, die diesen Grat zu wahren wissen.“

Nürnberger Nachrichten


Regisseur Andreas Baesler... tat das einzig Richtige: Solche Absurditäten können nur in einer Anstalt stattfinden. Also spielt alles um 1930 auf dem englischen Herrensitz der Tante, einer edlen Nervenklinik. Emilia ist auf Bild und Urne der Mutter fixiert und lässt die hungrigen Insassen schon mal mit dem Blechgeschirr klappern. Das große Rückfenster führt dann endgültig in Schwarz-Weiß-Melodramen des Films. Eine wilde Film-Autofahrt lässt die Limousine mit Graf, Verlobter und Verführer in einem Lichtblitz durch die Wand im Kaminzimmer landen - ein fabelhafter "Coup de Theatre" von Bühnenbildner Harald Thor. Dorthin ist auch der Vater mit Seesack und Piratenfilmsequenzen im Fenster zurückgekehrt. Und dann: "Dinner-for-One"-Tierfell-Stolperer, der Graf in Frauenverfolgung wie Groucho Marx, Emilia in Jean-Harlow-Maske, die Tante als Oberärztin wie im "Kuckucksnest" - alles gewürzt mit einer Prise "Monty Python's Flying Circus" bis hin zu den sexwütigen Mannsbildern in Zwangsjacken, aber genau im Takt der Musik hüpfend.“

Deutschlandradio Kultur




Boris Godunow, Stadttheater Klagenfurt:


„Andreas Baesler lässt bei seiner Inszenierung von „Boris Godunow“ eine intime Kenntnis der russischen Bilderwelt erkennen. Sich an der Originalfassung von 1869 orientierend, vermischt Baesler stimmig verschiedene Schichten der russischen Geschichte, überzeugt durch präzise Personenführung und begeistert durch virtuosen Einsatz russischer „Ikonen“.

Grandiose Wirkung hat, wenn der sein Klagelied deklamierende Gottesnarr rückwärts über eine Bahnschiene (Doktor Schiwago) in den Untergang balanciert, oder auch die Todesszene des Zaren vor dem Bild der großen Freitreppe in Odessa, seit Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ die Ikone für das Leiden des russischen Volkes     schlechthin.

Als exemplarisch für die kluge Nutzung vorhandener Möglichkeiten mag das Gelingen der monumentalen Krönungsszene gelten, die für eine vergleichsweise kleine Bühne eine sonst geradezu unlösbare Aufgabe darstellt. Durch alle sieben Bilder ist ein gleichmäßiger epischer Fluss zu spüren, keine Sekunde der Langeweile und kein Moment, der den Eindruck entstehen ließe, eine willkürlich-narzisstische „heutige Perspektive“ tue dem Werk Gewalt an, obwohl sich alles im Gewand der russischen Gegenwart abspielt.

Die Presse, Wien